
Wolfsmanagement in Niedersachsen ist teuer, bürokratisch – und wenig wirksam
Wolfsmanagement in Niedersachsen: Antwort auf meine Kleine Anfrage an die Landesregierung
Wie organisiert das Land Niedersachsen das Wolfsmanagement – und wie viel kostet es? Mit diesen Fragen habe ich mich als CDU-Landtagsabgeordneter in einer Kleinen Anfrage an die Landesregierung gewandt. Nun liegt die Antwort des Niedersächsischen Umweltministeriums vor.
Hintergrund meiner Anfrage war ein Schreiben des Wolfsbüros, in dem ehrenamtliche Wolfsberaterinnen und -berater Ende 2024 aufgefordert wurden, Tätigkeitsberichte und Motivationsschreiben einzureichen. Nach Aussage des Ministeriums basiert diese Maßnahme auf neuen Berufungsunterlagen aus dem Jahr 2023, die eine gegenseitige Abstimmung nach zwei Jahren vorsehen. 56 der damals 103 Beraterinnen und Berater kamen dieser Aufforderung fristgerecht nach. 32 Personen reagierten nicht oder gaben ihr Ehrenamt auf – ihre Berufung wurde nicht verlängert.
Die Unterlagen dienen ausschließlich internen Zwecken.
Das Ministerium betont, dass weder aufgrund der eingereichten Tätigkeitsberichte noch der Motivationsschreiben Berufungen beendet wurden.
In der Antwort wird zudem detailliert aufgeführt, welche Aufgaben das Wolfsbüro im NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) wahrnimmt: Dazu zählen unter anderem das Wolfsmonitoring, die genetische Untersuchung von Proben, das Herdenschutzmanagement sowie Öffentlichkeitsarbeit und die Schulung der Wolfsberaterinnen und -berater.

Die Kosten des Wolfsmanagements sind erheblich: Allein im Jahr 2024 wurden laut Ministerium rund 8,6 Millionen Euro aufgewendet. Die Mittel flossen unter anderem in Präventionsmaßnahmen (über 6 Mio. Euro), Entschädigungen für Nutztierschäden, DNA-Analysen und Schulungen. Die Personalkosten beliefen sich auf knapp 2 Millionen Euro.
Diese Antwort zeigt mir, dass Niedersachsen beim Thema Wolf erheblichen Aufwand betreibt – finanziell wie organisatorisch. Angesichts der Herausforderungen für unsere Weidetierhalter ist es umso wichtiger, dass das Wolfsmanagement nicht nur verwaltet, sondern auch gestaltet wird – im Sinne von Mensch, Tier und ländlichem Raum.