Von Bibern, Nutria und Wölfen
Kreisjägerschaft traf sich in Liebenau zur Mitgliederversammlung
Am Samstag war ich Gast bei der Mitgliederversammlung der Nienburger Kreisjägerschaft in der Liebenauer Schweizerlust.
Auch, um noch einmal deutlich zu machen, dass wir im Landkreis Nienburg in einer Kulturlandschaft und nicht in einer sich selbst überlassenen Naturlandschaft leben. Die Hege und Pflege der Jägerschaft leistet einen unverzichtbaren Beitrag dazu, dass unser ländlicher Raum auch morgen noch so lebenswert ist, wie wir ihn kennen. Darum brauchen wir klare politischer Rahmenbedingungen, die den Umgang mit den Herausforderungen regeln und Verantwortlichkeiten rechtsverbindlich klären.
Wir müssen bei diesem schwierigen Thema das Sicherheitsgefühl der Menschen, die mit Wölfen zusammenleben sollen berücksichtigen und die Sicherheit unserer Deiche durch die Deichschäferei erhalten. Wenn Wir über effektiven Hochwasserschutz sprechen, kommen wir nicht darum herum zu klären, wer die Deiche hegt und pflegt, wenn unsere Deichschäferei massiv durch Wolfsrisse beeinträchtigt und sogar vernichtet wird.
Um ein Zusammenleben von Wölfen und Menschen in Gebieten mit Wolfpopulationen zu ermöglichen, müssen Wolfe ihre Scheu vor Menschen bewahren, oder in einigen Fällen auch wieder lernen. Der Schutz von Weidetieren muss neben dem Schutz der Wölfe ein gleichwertiges Anliegen bleiben. Die Sicherheit des Menschen stelle ich immer über den uneingeschränkten Schutz des Wolfes.
Das sah auch meine Kollegin MdB Marja-Liisa Völlers (SPD) so, die ebenfalls vor Ort war und zusagte, das Thema Wolf in Berlin intensiv vorzutragen und beim Koalitionspartner im zuständigen Bundesumweltministerium zu platzieren.
„Seit Jahren ist meine Haltung dazu klar, ich bin für eine schnellere Entnahme und Reduktion des Wolfbestandes in Niedersachsen und Deutschland“.
Als Abgeordnete des ländlichen Raumes kenne sie das Ringen um Arten- und Naturschutz und erkennen natürlich an, dass auch der Wolf ein Existenzrecht habe, aber wenn die Zahl der Wölfe und die Einschränkungen für Nutztierhalter zu groß werden, solle man handeln.
Mit gemischten Gefühlen sehe ich persönlich die Euphorie über die Wiederansiedlung der Biber. Als Politik sind wir gefordert einen Managementplan vorzuhalten, damit der Hochwasserschutz auch in Zukunft und trotz einer steigenden Biberpopulation gewährleistet bleibt.
Die Hilflosigkeit beim Thema Wolf sollte uns dabei eine Lehre sein – bedingungsloser Tierschutz kann zum völligen Akzeptanzverlust einer Tierart in der Bevölkerung führen. Damit wäre am Ende nichts gewonnen.