Südafrika – ein Land der Herausforderungen, Chancen und Partnerschaft

31. Mai 2025

Die sechstägige Delegationsreise der CDU-Landtagsfraktion nach Südafrika war für mich als Abgeordneten aus dem ländlich geprägten Niedersachsen eine tief beeindruckende und zugleich sehr lehrreiche Erfahrung. Gemeinsam mit meinem Fraktionsvorsitzenden Sebastian Lechner und Kolleginnen und Kollegen aus dem Landtag konnte ich vielfältige Eindrücke gewinnen, die unser politisches Handeln auch auf Landesebene bereichern können.

Begegnungen mit Verantwortungsträgern.

Im Mittelpunkt der Reise standen Gespräche mit politischen Entscheidungsträgern, darunter Velenkosini Hlabisa, Vorsitzender der Inkatha Freedom Party, und Dr. Ivan Meyer, Minister im Westkap. Die Gespräche machten deutlich: Viele Herausforderungen, mit denen wir in Niedersachsen konfrontiert sind – etwa im Bereich der Landwirtschaft oder der Fachkräftesicherung – stellen sich auch in Südafrika, wenngleich in anderem Maßstab und unter anderen Rahmenbedingungen. Der Austausch war offen, respektvoll und von dem gemeinsamen Willen getragen, voneinander zu lernen.

Besonders eindrücklich war das Treffen mit dem Erzbischof von Kapstadt, Dr. Thabo Makgoba. Er schilderte mit großer Klarheit die sozialen Spannungen im Land – Armut, Gewalt, Perspektivlosigkeit vieler junger Menschen. Gleichzeitig wurde deutlich, welche tragende Rolle Kirchen und zivilgesellschaftliche Akteure bei der Stabilisierung des gesellschaftlichen Zusammenhalts spielen.

Die Besuche bei Masifunde e.V. und der Hope Foundation haben eindrucksvoll gezeigt, wie wichtig Bildungsinitiativen in Südafrikas Townships sind. Sie eröffnen jungen Menschen echte Perspektiven. Auch der Austausch mit den Universitäten Stellenbosch und Nelson Mandela offenbarte Potenziale für künftige Kooperationen – insbesondere in Bereichen wie Agrarwissenschaft und Umweltforschung, in denen Niedersachsen wertvolle Impulse geben und empfangen kann.

Wirtschaftliche Brücken

Ein Highlight war der Besuch des Volkswagen-Werks in Kariega. Das Werk, das als ältestes VW-Werk außerhalb Europas gilt, steht sinnbildlich für eine langjährige wirtschaftliche Verbindung zwischen Niedersachsen und Südafrika. VW übernimmt vor Ort Verantwortung – durch Beschäftigung, Ausbildung und gesellschaftliches Engagement. Diese Form der wirtschaftlichen Partnerschaft ist zukunftsweisend: fair, nachhaltig und auf Augenhöhe.

Was folgt daraus für unsere Arbeit in Niedersachsen?

Die Reise hat mir erneut vor Augen geführt, wie wertvoll internationale Partnerschaften sind – gerade in einer Zeit, in der geopolitische Spannungen zunehmen und globale Herausforderungen wie Klimawandel, Migration und wirtschaftliche Transformation gemeinsame Antworten verlangen. Die Partnerschaft zwischen Niedersachsen und der Provinz Eastern Cape darf kein symbolischer Akt bleiben – sie muss gelebt und mit konkreten Projekten unterfüttert werden.

Für mich ist klar: Der Austausch mit Südafrika ist keine Einbahnstraße.

Wir haben dort nicht nur Eindrücke gesammelt – wir kehren mit Impulsen zurück, die unsere Landespolitik bereichern können. Diese Erfahrungen möchte ich in meine Arbeit im Landtag einfließen lassen und mich dafür einsetzen, dass Niedersachsen seine Rolle als Brückenbauer zu einem „Zukunftskontinent“ ernst nimmt und weiter ausbaut.

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