Soweit hätte es nicht kommen müssen

27. April 2023

Neuer Rekord bei Wolfsrissen in Niedersachsen

NIENBURG. „Es ist einfach nur noch schlimm“. Der heimische CDU- Landtagsabgeordnete Dr. Frank Schmädeke ist sehr verärgert. Es sei schlimm genug, dass man in Niedersachsen ganz offensichtlich auf ein Rekordjahr der Wolfsrisse zusteuere, aber noch schlimmer sei das „Achselzucken“ des Umweltministers Christian Meyer (Bündnis90/Die Grünen) zum Thema.

In der vergangenen Plenarwoche hatte Schmädeke Minister Meyer nach konkreten Maßnahmen gefragt, nach Schutz für die Deichschafe, nach Maßnahmen zum Schutz von Menschen und Weidetieren in Wolfsregionen. Und obwohl sich auch schon im März Begegnungen mit Wölfen und  Weidetierrisse gemehrt hatten, gab es vom Minister nur ein „Achselzucken“ in Form eines Verweises nach Berlin und Brüssel.

Im laufenden Monitoringjahr gab es bereits jetzt eine Steigerung auf 281 Risse gegenüber dem Vorjahresmonitoring von 241. „Das sind 16% mehr. Dazu kommen noch die beängstigenden Begegnungen mit Wölfen beim Spaziergang, in Ställen und auf dem eigenen Hof“.

Man müsse dieses Problem endlich ernst nehmen und vor allem, den Wolf endlich vernünftig managen, so wie das in anderen europäischen Ländern auch möglich ist. Am kommenden Sonntag macht sich das Landvolk mit einem „Tag des Wolfes“ Luft. Zahlreiche Aktionen sind geplant, und man will auch Bilder von Wolfsrissen öffentlich machen, damit sich endlich etwas ändert.

„Ich weiß nicht, wie ich das den Menschen hier vor Ort, wo wir von den Übergriffen betroffen sind, erklären soll, dass es sehr wohl einen strengen Schutz für den Wolf gibt, nicht aber für die Weidetiere und Menschen. Deichschäfer Christian Lohmeyer hatte in einem Video , das seine am Deich in der Nähe von Bücken getöteten Schafe zeigt (Die HARKE berichtete) in sehr klare Worte gefasst, was er denkt. „Und so wie Christian Lohmeyer geht es vielen, und sie denken genauso. Wir gefährden durch das Zögern des Umweltministers unseren ländlichen Frieden und zerstören den Rest der Akzeptanz für den Wolf“, so Schmädeke.

Der Kreis Nienburger Abgeordnete hat sich bereits seit 2018  für Monitoring, Management, Wolfsuntergrenze, damit verbunden auf eine mögliche kontrollierte Jagd auf den Wolf eingesetzt und in der vergangenen Legislaturperiode erreicht, dass der Wolf ins Niedersächsische Jagdrecht aufgenommen wurde. Im Februar diesen Jahres forderte er die Landesregierung auf, die Veröffentlichung der Ausnahmegenehmigung zur rechtmäßigen Entnahme von Problemwölfen sofort zurückzunehmen, um die Sicherheit der Jägerrinnen und Jäger nicht zu gefährden.

Frank Schmädeke gilt landesweit als Fachmann zum Thema. „Was nützt es denn, wenn ich überall in den Zeitungen zitiert werde? Mich interessiert nur, dass diesem wirklich verantwortungslosen Verhalten des Umweltministers Einhalt geboten wird und wir zu einem Ergebnis kommen, das die Anzahl der Wölfe reduzieren hilft und dem Wolf wieder die Scheu vor den Menschen zurückgibt, damit Menschen und Tiere hier verträglich miteinander leben können“.

Unbedingte Ausnahmen sind für den gebürtigen Heemser allerdings die Deichregionen. „Dort muss es wolfsfreie Zonen geben, denn der Schutz unserer Deiche ist mehr als der schwelende Streit um den Wert von Weidetieren. Dort geht es um Hochwasserschutz. Bei vielen Bauvorhaben genießt der Schutz vor Hochwasser aus gutem Grund einen immensen Stellenwert. Mit den gleichen Maßstäben muss auch die Deichschäferei geschützt werden, denn ohne die Schäferei auf unseren Deichen ist eine Pflege der Anlagen kaum möglich“. Und dann, so der Abgeordnete abschließend, gehe es am Ende auch um Menschenleben. 

https://www.dieharke.de/lokales/nienburg-lk/wolfsrisse-in-niedersachsen-auf-rekordhoehe-nienburg-wolfsgipfel-RLKHQJMN45DRDOF67KIY77AP7U.html

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