Rappbodetalsperre im Harz: Unverzichtbares technisches Meisterwerk und Touristenattraktion
Ein Blick hinter die Kulissen
Im Herzen des Harzes wurde an diesem Wochenende ein besonderes Jubiläum gefeiert: 65 Jahre Rappbodetalsperre. Als eine der größten und bedeutendsten Talsperren Deutschlands spielt sie eine zentrale Rolle für die Trinkwasserversorgung, den Hochwasserschutz und die Energiegewinnung in der Region.
Anlässlich dieses Meilensteins lud der Talsperrenbetrieb Sachsen-Anhalt zu einem Tag der offenen Tür ein, der vielen Besuchern einzigartige Einblicke ermöglichte.
Eine imposante Konstruktion
Die Rappbodetalsperre beeindruckt mit Zahlen: Mit einer Höhe von 106 Metern und einem Fassungsvermögen von 113 Millionen Kubikmetern ist sie die größte Trinkwassertalsperre Deutschlands. Die Breite der Mauer beträgt an der Sohle 78 Meter und verjüngt sich nach oben auf nur 12,5 Meter. Über ihre 400 Meter lange Krone führt die Verbindungstraße zwischen Rübeland und Hasselfelde, die einen einmaligen Blick auf den umgebenden Nationalpark Harz gewährt. Der Grundstein für dieses technische Meisterwerk wurde am 1. September 1952 gelegt. Nach sieben Jahren Bauzeit wurde die Rappbodetalsperre am 3. Oktober 1959 feierlich eingeweiht. Seither erfüllt sie zuverlässig ihre Aufgaben und schützt die Region nicht nur vor Hochwasser, sondern liefert auch wertvolles Trink- und Nutzwasser.
Ein Tag der offenen Tür
Am Sonntag bot der Chef des Talsperrenbetriebs, Burkhard Hennig, persönlich Führungen an und gewährte spannende Einblicke in den Betrieb. Schon bei meiner Ankunft um 10 Uhr begrüßte mich Herr Hennig und bot mir an, das Bauwerk zunächst eigenständig zu erkunden. Um 13 Uhr führte er uns dann durch die beeindruckende Anlage und erklärte die komplexen Zusammenhänge zwischen Trinkwasserversorgung und Energieerzeugung. Ich konnte mich aus erster Hand über die Herausforderungen und die tägliche Arbeit an der höchsten Staumauer Deutschlands informieren.
Wassermengen im Vergleich
Neben der Rappbodetalsperre, die beeindruckende 113 Millionen Kubikmeter Wasser fasst, gibt es im Westharz noch weitere bedeutende Talsperren, wie die Oker-Talsperre (26,11 Mio. m³), die Söse-Talsperre (13,80 Mio. m³) und die Grane-Talsperre (40,98 Mio. m³). Zusammen leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Wasserversorgung der Region.
Fazit
Die Feierlichkeiten zum 65-jährigen Jubiläum der Rappbodetalsperre zeigten einmal mehr, welche Bedeutung dieses Bauwerk für die Region hat. Mit ihrer beeindruckenden Größe und der wichtigen Funktion in der Trinkwasserversorgung und dem Hochwasserschutz bleibt die Rappbodetalsperre ein technisches Meisterwerk und ein unverzichtbarer Bestandteil der Harzer Landschaft.
Ein Besuch lohnt sich – nicht nur zum Jubiläum!