Nur gemeinsam werden wir eine Lösung finden

14. April 2020

Nienburger Kaufmannschaft bereitet sich intensiv auf eine Lockerung der Verordnung vor

Eigentümerinnen und Eigentümer ganz unterschiedlich großer Einzelhandelsgeschäfte, Apotheken und Dienstleistungsunternehmen hatten sich heute Nachmittag mit mir zu einem gemeinsamen Pressetermin im geschlossenen Ladengeschäft der Familie Kolossa getroffen, um Zusammenhalt und Ernsthaftigkeit ihrer Bemühungen eindrucksvoll unter Beweis zu stellen. In den vergangenen Wochen hatte jeder von ihnen immer wieder das Gespräch gesucht, die Situation geschildert und um Unterstützung gebeten, denn lange kann der inhabergeführte Handel in Nienburg eine solche Ausnahmesituation nicht mehr durchhalten.

„Alle stehen bereit, wir sind vorbereitet in Sachen Hygiene und alle haben gelernt, Abstand zu halten, unsere Mitarbeitenden sind geschult, das Desinfektionsmittel steht bereit, wir haben Spuckschutz installiert und die Kassenzonen entsprechen vorbereitet!“ So fasste heute Nachmittag Jörg Kolossa die Anstrengungen der Nienburger Kaufmannschaft zusammen, die sich intensiv auf eine Wiedereröffnung ihrer Geschäfte vorbereitet. Und auch im Bereich der Gastronomie denkt man darüber nach, wie man Mitarbeitende und Gäste schützen, aber dennoch bewirten kann. „Wir würden nur jeden dritten Tisch besetzen, damit der Abstand stimmt. Und unsere Gäste bitten, Schutzmasken beim Reinkommen zu tragen und kontaktloses bezahlen!“ versichert Jorgo Pechlevanoudis. Im Bringdienst, schildert der Nienburger Gastronom würden die Kunden das bereits praktizieren und von sich aus auf den Mundschutz setzen.

„Die Größe der Geschäfte spielt dabei keine Rolle!“

Patrick Lahmer, Heka Möbel

„Die Größe der Geschäfte spielt dabei keine Rolle!“ betonte Patrick Lahmer vom Möbelhaus Heka, der nicht nachvollziehen kann, warum man in Supermärkten und Baumärkten einkaufen kann, Möbel und Bekleidungshäuser aber geschlossen bleiben müssen.  Conny Riedel, Inhaberin des kleinen Uhren- und Schmuckgeschäftes Müller ergänzt, man könne in kleineren Geschäften gut die Anzahl der Kunden reduzieren, sodass immer nur zwei sich im Verkaufsraum aufhalten, während andere draußen warten. Das wäre, so Nicole Brahmstedt auch bei Wäsche durchaus möglich. Zur Anprobe wären die Kunden hinter dem Vorhang und man könne als Fachverkäuferin auch aus angemessener Entfernung sehen, ob etwas passt. Zusätzlich wollen alle Einzelhandelsgeschäfte weiter auf den Bringdienst setzen, um die Anzahl der Kundinnen und Kunden in den Geschäften so gering wie möglich zu halten. Aber, Einkaufen sei eben doch ein sinnliches Erlebnis und manchmal muss man die Dinge auch sehen und fühlen können.

Die Ladengröße solle nach meiner Auffassung ohnehin keine Rolle spielen. Diese anschaulich demonstrierten Bemühungen um eine Lösung können in einem großen Läden ebenso funktionieren wie in kleinen.

Im Gespräch mit Nicole Brahmstedt (v.li.) Jürgen Matthies und Frank Brümmer-Schlesner

Unsere Kaufmannschaft wünscht sich vor allem Gleichbehandlung und möchten von mir wissen, wann die Verordnungen gelockert werden können

Jörg Kolossa betont, dass es unbedingt eine Lockerung geben müsse. „Das muss funktionieren! Wir haben jetzt fünf lange Wochen mit dem „Lock down“ gelebt, das ist eine riesige Herausforderung!“

„Das muss funktionieren! Wir haben jetzt fünf lange Wochen mit dem „Lock down“ gelebt, das ist eine riesige Herausforderung!“

Jörg Kolossa, Kolossa-Moden

Apothekerin Bettina Menke weiß aus ihrer Erfahrung in der Apotheke, die auch während des „Lock downs“ geöffnet bleibt, dass die Menschen sehr diszipliniert sind. Sie befürworte allerdings eine Maskenpflicht in der Öffentlichkeit.

Man ist sich einig in der Runde- Mitarbeitende und Kunden müssen zusammen Verantwortung übernehmen. Die Werbegemeinschaft habe etwa 10.000 Masken für die Mitarbeitenden und stelle gerne auch den Kundinnen und Kunden in den Geschäften welche zur Verfügung.

„Wir brauchen jetzt die Kehrtwende!“

Jens Bokeloh, Kanzler Catering

„Wir brauchen jetzt die Kehrtwende!“ fordert Jens Bokeloh. „Und wir haben eine klare Erwartungshaltung an die Politik!“ 

Ich bedanke mich bei unseren Kaufleuten und Dienstleistern für den aufschlussreichen Termin, der schnell organisiert worden ist. Hier vor Ort waren alle der Meinung- wie schaffen das, egal wie groß der Laden ist. Und das nehme gerne als Praxis-Erfahrung mit nach Hannover. Die Bevölkerung ist sensibilisiert und unsere Werbegemeinschaft möchte signalisieren, dass sie bereitstehen, um bei einer möglichen Wiedereröffnung das Infektionsrisiko so gering wie möglich zu halten.

Apothekerin Bettina Menke ( Mitte)weiß aus ihrer Erfahrung in Ihrer Apotheke, dass die Menschen sehr diszipliniert sind. Sie befürworte allerdings eine Maskenpflicht in der Öffentlichkeit.

Wir werden lernen müssen, mit dem mit dem Virus zu leben. Und das nicht alles auf einmal wieder so funktionieren kann, wie vorher. Die Frage ist eben, wie wir das in der Praxis umsetzten. Ich bin überzeugt davon, dass wir das schaffen können, wenn wir die Vorsichtsmaßnahmen ernst nehmen, aber ich konnte heute, zum Bedauern meiner Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner, keine Zusagen machen. Es wird sich etwas bewegen. Müssen. Das ist doch allen deutlich. Und ich hoffe auf eine bundesweite Regelung, vielleicht schon morgen?

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