Stellvertretend für Umweltminister Olaf Lies nahm Staatssekretär Frank Doods (2. V.re.) die Unterschriften entgegen. (v.li. Sebastian Zinke, Jörn Ehlers, Hermann Gruppe, Gudrun Pieper, Frank Schmädeke, Frank Doods und Hermann-Jürgen Rump). Foto: Büro Schmädeke

Nationales Recht muss beim Wolfsmanagement ausgenutzt werden

24. Juli 2021

Nationales Recht muss beim Wolfsmanagement ausgenutzt werden

Übergabe der Unterschriften vom Aktionstag „Wolf“ in Hannover

HANNOVER. „Das ist ein langer Weg!“ Hermann-Jürgen Rump, der Vorsitzende des Pferdezuchtvereins Aller-Leine bringt es auf den Punkt, als sich die Vertreter und Vertreterinnen aus Politik und Verbänden im Umweltministerium mit Staatssekretär Frank Doods zur Übergabe der Unterschriften für ein vernünftiges Wolfsmanagement in Niedersachsen treffen. „Wir sind zwar im Großen und Ganzen zufrieden mit der voranschreitenden Wolfspolitik des Ministeriums“, betont Rump „aber die Umstände, unter denen die Wölfe Schaden anrichten, die machen den Menschen Angst“. 

Um mit Nachdruck die Einführung eines vernünftigen Wolfsmanagements für Niedersachsen zu fordern, hatte das Landvolk in den vergangenen Monaten viele Tausend Unterschriften gesammelt und dann zu einer Veranstaltung unter anderem nach Rodewald eingeladen, um den Landtagsabgeordneten diese Unterschriften zu übergeben.

Den Termin der Übergabe an das Umweltministerium in Hannover nutzen die Beteiligten auch, um sich über den Stand der Entwicklungen auszutauschen. MdL Dr. Frank Schmädeke (CDU) bedanke sich im Namen aller für die gute Zusammenarbeit mit den beiden involvierten Ministerien Landwirtschaft und Umwelt. „Ich wünsche mir, dass wir in der anspruchsvollen „Causa Wolf“ auch weiterhin die Köpfe zusammenzustecken, um trotz der großen Herausforderungen ein in der Gesellschaft toleriertes guten Ergebnis zu finden“.

Die 2020 erlassene Wolfsverordnung eröffne zwar bereits die Möglichkeit, auffällige Wölfe auf Antrag zu entnehmen, das Verfahren sei jedoch zu träge, um flächendeckende Probleme durch dem Wolf zu lösen. Der von Schmädeke für die Regierungsfraktionen bereits im Februar 2021 eingebrachte Entschließungsantrag geht einen großen Schritt weiter: dort wird gefordert, ein effizientes Wolfsmanagement, eine klar definierte Untergrenze der Wolfspopulation nach französischen Modell und die Aufnahme des Wolfes ins Jagdrecht einzuführen.

Hermann Gruppe (FDP) unterstrich, dass eine immer wieder geforderte flächendeckende Zäunung zur Vermeidung der Wolfsübergriffe schon auf Grund der Kosten, der aufwändigen Unterhaltung und oft auch wegen der örtlichen Gegebenheiten nicht umzusetzen sein wird. „Bei uns in der Rühler Schweiz ist eine Zäunung geländebedingt gar nicht möglich, trotzdem muss dort, wo man nicht mähen oder fahren kann, beweidet werden. Sonst geht die Kulturlandschaft flöten!“

MdL Gudrun Pieper (CDU) fordert eine vorgezogenen Bestandsaufnahme, damit der bereits erreichte gute Erhaltungszustand der Wölfe in Niedersachsen dokumentiert und bewertet werden kann. „Da müssen wir in Richtung Berlin mit mehr Druck arbeiten! Eine Bestandsaufnahme der Wolfspopulation erst 2024, das ist viel zu spät!“ 

Jörn Ehlers, der als Vize-Präsident des Niedersächsischen Landvolkes und als Vorsitzender des stark betroffenen Landvolk-Kreisverbandes Rothenburg-Verden an der Übergabe teilnimmt, räumt ein, dass ebenfalls betroffene Weidetierhalten aus anderen Bundesländern durchaus neidisch auf Niedersachsen schauen würden, man aber deutlich schneller zu einem Ergebnis kommen müsse. „Wir verlieren hier Zeit, die unsere Weidetierhalter nicht haben!“

Staatssekretär Frank Doods, der die Grüße von Olaf Lies ausrichtet, betont, das Niedersächsische Umweltministerium ducke sich nicht weg. „Wir haben zu dieser Herausforderung eine ganz klare Haltung!“ Als Speerspitze des drängenden Themas gehe man zwar andern auf die Nerven, was die rechtlichen Vorgaben anginge, da schöpfe man die Möglichkeiten jedoch voll aus. 

„Wir versuchen durch ein eigenes Gutachten den guten Erhaltungszustand zu dokumentieren. Man muss trotzdem abwägen und versuchen, mit Augenmaß zu handeln. Wir müssen Zahlen erheben, um Zahlen zu haben. Das machen wir jetzt auch“. 

MdL Dr. Frank Schmädeke (CDU) besteht darauf, dass die Hausaufgaben in Berlin gemacht werden müssten. „Andere Staaten haben den Wolf zur eigenen Sache gemacht. Wir sind hier nicht schnell und effizient genug“. 

MdL Gudrun Pieper fordert ein, das nationale Recht voll auszunutzen und wird von MdL Sebastian Zielke (SPD) unterstützt- Niedersachsens Landesregierung Regierung habe alles gemacht „Jetzt brauchen wir die richtigen Schritte, damit man in Berlin weiterkommt“.

Hermann-Jürgen Rump setzt auch weiterhin auf einen Dialog mit allen. „Wir leben von der qualitätsvollen Aufzucht wertvoller Pferde in unseren Flusstälern, wir laden alle dazu ein, sich ein Bild davon zu machen, welche Auswirkungen die Schäden durch Wölfe haben“.

Hermann-Jürgen Rump setzt auch weiterhin auf einen Dialog mit allen. „Wir leben von der qualitätsvollen Aufzucht wertvoller Pferde in unseren Flusstälern, wir laden alle dazu ein, sich ein Bild davon zu machen, welche Auswirkungen die Schäden durch Wölfe haben“.

Das „wolfssicher Abzäunen, ist man sich in der Runde einig, sei keine praktikable Lösung. „In letzter Konsequenz stehen die wirklich wolfsicheren Zäune in im Wolfcenter Dörverden! Das kann nicht unser Ziel sein“, so Dr. Frank Schmädeke abschließend.

(Fotos: Büro Schmädeke)

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