
Moorbodenschutz gelingt nur gemeinsam mit den Menschen vor Ort
Der Schutz unserer Moore ist ein zentrales Thema für den Klimaschutz – darin besteht kein Zweifel. Doch wer über Moorschutz spricht, darf nicht allein über CO₂-Bilanzen, Klimaziele und Förderprogramme sprechen. Es geht um weit mehr: Es geht um die Lebensrealität der Menschen vor Ort, um ihre Heimat, ihre wirtschaftliche Existenz und die Perspektiven ganzer Regionen.
Ich beschäftige mich seit vielen Jahren intensiv mit dem Thema Moorbodenschutz. Für mich steht dabei fest: Moorschutz kann nur dann erfolgreich sein, wenn er gemeinsam mit den betroffenen Familien, Landwirten und Unternehmen vor Ort gestaltet wird. Das Moor ist kein leerer Raum – dort leben, arbeiten und wirtschaften seit Generationen Menschen, die wir selbst dort angesiedelt haben. Sie haben mit großem Engagement Landwirtschaft betrieben oder vom Torfabbau gelebt. Wenn wir nun Maßnahmen zum Moorschutz und zur Wiedervernässung vorantreiben, dann dürfen wir diesen Menschen nicht einfach die Lebensgrundlage entziehen. Vielmehr müssen wir ihnen ehrliche Perspektiven aufzeigen, wie sie auch in Zukunft vor Ort leben und wirtschaften können.
Die CDU-Fraktion im Niedersächsischen Landtag hat genau diesen Punkt in die aktuelle Debatte eingebracht. Meine Kollegin Katharina Jensen hat es im Parlament treffend formuliert: Ohne transparente Kommunikation, ohne klare Regeln und ohne die Beteiligung der Menschen vor Ort wird das Vertrauen in die Politik weiter schwinden. Wir brauchen verlässliche Daten, wirtschaftliche Ausgleichsmechanismen und vor allem ein Vorgehen mit Augenmaß. Freiwilligkeit statt politischem Druck – das ist der richtige Weg.
Ich setze mich dafür ein, dass Klimaschutz und wirtschaftliche Wertschöpfung in Niedersachsen kein Widerspruch sind. Nur realistische, praxisnahe Lösungen helfen uns weiter – keine Symbolpolitik auf dem Rücken der Betroffenen. Deshalb fordere ich, dass der Staat, ähnlich wie beim Kohleausstieg, verlässliche Unterstützungs- und Ausgleichsprogramme schafft. Die Menschen in den Moorregionen sind bereit, Verantwortung zu übernehmen – sie erwarten aber zu Recht, dass wir als Politik sie dabei ernst nehmen und unterstützen.
Für Niedersachsen, für unsere ländlichen Räume – und für eine Politik, die die Menschen nicht vergisst, sondern mitnimmt.