Mohrmann und Schmädeke: Nur mit aktivem Wolfsmanagement gelingt das Zusammenleben von Menschen, Weidetieren und Wölfen
Hannover. „Der Wolf ist in Niedersachsen bekanntlich wieder heimisch geworden. Wir haben heute bei Gesprächen mit Weidetierhaltern abermals feststellen müssen, dass das für die betroffenen Tierhalter mit nahezu unlösbaren Herausforderungen einhergeht, so der agrarpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion Dr. Marco Mohrmann.
Andere europäische Länder wie Frankreich und Schweden hätten im Rahmen der Spielräume, die das europäische Artenschutzrecht schon jetzt bietet, ein aktives Wolfsmanagement etabliert, um ein möglichst reibungsloses Zusammenleben von Menschen, Weide- und Raubtieren zu ermöglichen. „Dies ist in Deutschland bislang unterblieben, jedoch für die dauerhafte Akzeptanz des Wolfes und dem Erhalt und weiteren Ausbau der gesellschaftlich erwünschten Weidetierhaltung mit ihren positiven Effekten für Biodiversität und Artenvielfalt zwingend geboten“, so Mohrmann weiter.
„Wir fordern deshalb die Landesregierung mit unserem Entschließungsantrag für das Landtagsplenum in der nächsten Woche auf, sich zur Notwendigkeit eines aktiven, regional differenzierten und nicht nur auf die Entnahme einzelner Problemwölfe beschränkten Wolfsmanagements in Niedersachsen zu bekennen und schnellstmöglich einen Wolfsmanagementplan für Niedersachsen vorzulegen“, betont der Agrarexperte.
„Für uns steht fest, dass die Entscheidung des Umweltministers ein Fehler war, die artenschutzrechtlichen Ausnahmegenehmigungen zur rechtmäßigen Entnahme von Problemwölfen zukünftig eine Woche vor ihrem Erlass öffentlich zu machen.
Dies muss umgehend rückgängig gemacht werden, um die Sicherheit der Jägerinnen und Jäger nicht zu gefährden, ihrem berechtigten Schutz vor Anfeindungen in den sozialen Medien wie auch im Alltag Rechnung zu tragen, und ihre Mitwirkungsbereitschaft bei der Regulierung des Wolfsbestandes nicht zu gefährden. Wir dürfen in Niedersachsen den Konflikt rund um das Thema ‚Wolf‘ nicht weiter anzuheizen und die Entnahme von Problemwölfen nicht weiter erschweren“, mahnt der wolfspolitische Sprecher Dr. Frank Schmädeke.
„Uns geht es darum, die Entschädigungspraxis weiter zu optimieren und die vorhandenen und ggf. zu erweiternden artenschutzrechtlichen Möglichkeiten zu nutzen. Dabei müssen wir im Blick behalten, dass auch der Küstenschutz und andere zwingende öffentliche Interessen sichergestellt werden sowie die Interessen ländlicher Räume Beachtung finden“, so Schmädekes Fazit.