Jahreshauptversammlung der Jägerschaft des Landkreises Nienburg/Weser e.V.

27. April 2025

Am vergangenen Sonnabend nahm ich als stellvertretender Landrat an der diesjährigen Jahreshauptversammlung der Jägerschaft des Landkreises Nienburg/Weser e.V. in Landesbergen teil. Die Veranstaltung begann bereits am Nachmittag mit der feierlichen Eröffnung einer Ausstellung zu jagdlichen Themen und setzte sich mit einer umfangreichen Tagesordnung fort.

Im Rahmen der Versammlung wurden unter anderem verstorbene Mitglieder geehrt, Jägerbriefe überreicht, Berichte aus der Arbeit des Verbandes vorgestellt und ein neuer zweiter Vorsitzender gewählt. Langjährige Mitglieder erhielten in würdigem Rahmen Auszeichnungen für ihre Verdienste um das Waidwerk.

In meinem Grußwort überbrachte ich die besten Wünsche von Landrat Detlev Kohlmeier sowie von Kreistag und Kreisverwaltung. Zudem durfte ich auch Grüße aus dem Niedersächsischen Landtag sowie vom Präsidenten des Deutschen Jagdverbandes, Helmut Dammann-Tamke, übermitteln.

Ein zentrales Thema der Versammlung war die geplante Änderung des Niedersächsischen Jagdgesetzes durch die rot-grüne Landesregierung. Die Jägerschaft hatte bereits im Januar mit rund 20.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern in Hannover eindrucksvoll gegen die geplanten Änderungen protestiert. Der Druck aus der Fläche führte zwar zu Anpassungen an den ursprünglichen Vorhaben – dokumentiert in einem Eckpunktepapier –, jedoch blieben etwa bei der Jagdhundeausbildung an lebenden Tieren grundlegende Differenzen bestehen.

Auch die Wolfspolitik wurde intensiv diskutiert. Die Aufnahme des Wolfs ins Niedersächsische Jagdrecht im Jahr 2022 auf CDU-Initiative war ein wichtiger Schritt. Auf europäischer Ebene setzt sich die CDU weiterhin für eine Herabstufung des Schutzstatus in der FFH-Richtlinie ein, um ein wirksames Wolfsmanagement zu ermöglichen – insbesondere dann, wenn der „gute Erhaltungszustand“ festgestellt ist. Nur so kann eine rechtssichere Entnahme problematischer Tiere künftig erfolgen.

Im Bericht des Vorsitzenden Ralf Eickhoff sowie von Kreisjägermeister Klaus Twietmeyer wurden konkrete politische Forderungen formuliert: keine Einschränkungen bei der Jagdhundeausbildung, keine Registrierungspflicht für Fallenstandorte und die Fortsetzung der Auszahlung der Nutria-Prämie zur Bekämpfung invasiver Arten. Zudem ist ein neues Förderprogramm für Fallen und Fallenmelder in Planung.

Aktuell sind im Landkreis Nienburg drei Wolfsrudel bestätigt, ein weiteres an der Grenze zum Landkreis Diepholz. Das neue Monitoringjahr beginnt am 1. Mai – mit besonderem Fokus auf Nachweise von Reproduktion und Welpennachwuchs.

Nach der Versammlung bot ein geselliges Beisammensein mit Bratwurst und Getränken Gelegenheit für vertiefende Gespräche mit den engagierten Waidfrauen und -männern.

Ich danke der Jägerschaft für die Einladung und das beeindruckende Engagement für eine verantwortungsvolle, naturnahe Hege und Pflege unserer Kulturlandschaft.

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