Gesellinnen und Gesellen feierlich freigesprochen
In einer Feierstunde im Nienburger Wesersaal haben gestern zahlreiche Gewerke der Kreishandwerkerschaft Niedersachsen-Mitte junge Gesellinnen und Gesellen freigesprochen.
Kreishandwerksmeister Knut Brüggemann begrüßte neben den ehemaligen Azubis, Eltern und Vertretenden der Handwerksbetriebe auch MdL Karsten Heineking, der als Vizepräsident der Niedersächsischen Handwerkskammer anwesend war und Kultusminister Grant Hendrik Tonne.
Es sei längst nicht mehr selbstverständlich, dass Betriebe ausbilden, so Brüggemann in seiner Ansprache. Wer Ausbildung mit Herzblut und Einsatz betreibe, könne allerdings erfahren, wie toll das sei.
Brüggemann betonte, dass es Einsatz von den Ausbildungsbetrieben erfordere, Mühe und Nerven manchmal notwendig seien und er appellierte an die jungen Handwerker:innen, sich dafür mit Loyalität bei ihren Betrieben zu bedanken und nicht gleich den Betrieb zu wechseln, wenn es „mal nicht so läuft“.
Erfreut war der Kreishandwerksmeister, dass seit vielen Jahren die Chemie zwischen den Berufsbildenden Schulen und dem Handwerk stimme.
An den Kultusminister gewandt, betonte Brüggemann, er sei an diesem Feiertag ein guter Gastgeber und beschwere sich heute nicht über den Klassenbildungserlass und die schlechte Unterrichtsversorgung.
Was der Kultusminister am Rednerpult dann etwas unwirsch damit parierte, dass diese Themen sich auch nicht in seinem Manuskript befänden. Das habe man in der letzte Woche unter 6 Augen besprochen und er werde damit den Tag nicht behelligen.
Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie dankte er allen, dass alles ermöglicht wurde, um Ausbildung möglich zu machen. Das duale System aus Betrieb und Schule habe als starker Partner wesentlich dazu beigetragen.
Mit Blick auf die aktuellen Veränderungen wünschte er den frisch gebackenen Gesellen, dass sie keine Angst haben, sondern mit Lust und Neugierde in den Beruf starten.
Die duale Ausbildung leiste wesentlichen Beitrag zu wirtschaftlichem Erfolg und Wohlstand.
Rainer Schalwig, Obermeister der Innung für Sanitär-und Heizungstechnik kritisierte in seiner Ansprache die Strategien, die dem Handwerk ermöglichen sollen, die Anforderungen des Klimawandel zu bewältigen. Die Ausbildung sei sehr komplex und man arbeite in diesem Bereich mit hochqualifizierten Anlagen, da brauche man über einen „Ausbildung light“ nicht nachzudenken.
Es sei, so Schalwig, eher sinnvoll so ein Handwerk zu erlernen, um gegen die Klimakrise zu wirken. Es reiche nicht aus, am Freitag auf die Straße zu gehen.
Nacheinander wurden die zahlreichen Gesellinnen und Gesellen auf die Bühne gerufen, um aus den Händen der jeweiligen Innungsobermeister:innen ihren Gesellenbrief und von ihrem Berufsschullehrer das letzte Zeugnis entgegen zu nehmen.
Besonders gute Leistungen wurden am Ende noch mit einer Prämie der Werner-Erich-Stiftung ausgezeichnet, bevor es endlich an die Bar ging. Ein erstes Bier als Gesellin oder Geselle- das schmeckt schon ganz besonders!
Ich gratuliere allen freigesprochenen Handwerkerinnen und Handwerken ganz herzlich zu diesem persönlichen Erfolg und wünsche ihnen für die Zukunft alles Gute!