Für das Handwerk begeistern- der Azubi

17. Juli 2022

Am Freitag beim Sommerempfang der Kreishandwerkerschaft war natürlich auch der Fachkräftemangel und die Nachwuchsgewinnung ein wichtiges Thema, das viel Raum eingenommen hat. Ein Thema mit vielen Facetten, mit dem ich mich noch etwas intensiver beschäftigen werde.

Einen ersten Eindruck konnte mir der Empfang vermitteln, der Gelegenheit bot, mich mit einigen zu den speziellen Herausforderungen auszutauschen. Mich interessiert aber auch die andere Seite. und darum werde ich eine kleine „Sommer-Themengruppe“ bilden und mich mit den unterschiedlichen Protagonisten treffen. Als erstes mit denen, über die wir viel sprechen- mit den Azubis.

Wie geht es eigentlich unseren Azubis im Handwerk?

Am Wochenende habe ich mich darum mit Kay getroffen, der grade sein erstes Ausbildungsjahr als Dachdecker-Azubi abschließt. Mit ihm habe ich darüber diskutiert, was einen guten Ausbildungsplatz auszeichnet und was wichtig ist, damit die Ausbildung im Handwerk ein Erfolg wird.

Der Betrieb und das Klima dort seien wichtig, habe ich erfahren. Chef und Cheffin, Kolleginnen und Kollegen, das muss passen, versichert mir der Azubi.

Ob das nicht sehr anstrengende Arbeit sei, will ich wissen und Kay bestätigt mir, dass man manchmal ganz ordentlich zupacken muss, dass Sonne und Hitze auf den Dächern im Sommer und Regen und Kälte im Herbst und Winter nicht immer angenehm sind. Er geht trotzdem an jedem Morgen gerne zur Arbeit, weil es einfach Spaß macht und man viel rumkommt, tolle Ausblicke genießen kann und eben auch sieht, was man geschafft hat.

Bis zum letzten Sommer hat der junge Mann noch die zwölfte Klasse am Berufliche Gymnasium der BBS in Nienburg besucht und dann, über einen Ferienjob im Sommer, seinen jetzigen Betrieb, Pieper Bedachungen GmbH, kennen gelernt. Ob er sich vorstellen könne, Teil des Teams zu werden? Konnte er und hat den Schritt nicht bereut.

Interessant fand Kay auch die Wochen der überbetrieblichen Ausbildung, die für die Dachdecker Auszubildenden in St. Andreasberg im Harz stattfinden. „Das war total interessant“, erzählt er.

(Foto: Team Pieper Bedachungen GmbH)

Gut sei natürlich auch, dass er als Dachdecker hier in Nienburg zur Berufsschule gehen kann.

Das sei wichtig, erklärt er mir, denn wenn er, wie andere, nach Sulingen, Hannover oder Stadthagen fahren müsste, das würde ganz ordentlich ins Geld gehen.

Während seiner Schulzeit hätte er nicht gedacht, dass Dachdecker so ein interessantes Handwerk ist.

Vielleicht sollten wir tatsächlich auch an den Gymnasien mehr Handwerksberufe vorstellen und alle Schülerinnen und Schüler mehr in Praktika schicken, damit sie die tollen Berufe, die das Handwerk bietet, auch kennen lernen können?

Am Dienstag besuche ich Kays Ausbildungsbetrieb und möchte mehr darüber erfahren, wie der Betrieb seine Auszubildenden motiviert und bei der Stange hält, für den Beruf begeistert und ganz offensichtlich recht viele junge Menschen für den Dachdecker:innen- Beruf begeistern kann.

Ich bin sehr gespannt!

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