Für das Handwerk begeistern- der Ausbildungsbetrieb

20. Juli 2022

Nach dem guten Gespräch mit dem Auszubildenden war ich am Dienstag sehr gespannt auf den Ausbildungsbetrieb!

Erst vor vier Jahren haben Christina und Manuel Pieper den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt und im vergangenen Jahr in Nienburg, An der Stadtgrenze, ihrem Betrieb ein sehr schickes neues Zuhause gegeben.

Vor dem Haupteingang wartet eine Bank mit der Aufschrift „Das sitzen wir aus“. Sehr sympathisch. Aber das alleine wird nicht der Grund sein, warum der Betrieb bei seinen Auszubildenden so beliebt ist.

Was also macht die Pieper Bedachungen GmbH anders, dass sie sich auch in diesem Jahr die Auszubildenden aussuchen konnten, während andere Betriebe nicht einmal brauchbare Bewerbungen erhalten?

„Wir hatten acht gute Bewerbungen und freuen uns im kommenden Ausbildungsjahr auf vier neue Azubis“ berichtet Christina Pieper, während wir zum Gespräch in dem schönen Besprechungsraum sitzen. Pieper Bedachungen ist ein junger Betrieb. Zehn der 38 Mitarbeitenden sind in der Ausbildung und auch der Rest der Truppe hat noch einige Arbeitsjahre vor sich.

„Wir sind ein junges Team, das kommt uns zu Gute, da ist dann auch immer etwas Spaßfaktor mit bei der Arbeit und eine gute Kameradschaft im Team“. Als Chef sei er schon auch stolz drauf, dass „seine Jungs“ am Abend oft noch einen Moment zusammensitzen, wenn die Teams von den verschiedenen Baustellen zurückkehren. Der Betrieb, da ist sich Manuel Pieper sicher, funktioniert nur als Gemeinschaft.

Beim Rundgang über das große Gelände der ehemaligen Gärtnerei fällt mir außerdem auf, dass es hier doch etwas anders zugeht, als in anderen Betrieben.

Ein Pool auf dem Hof? „Den haben sich die Jungs gewünscht!“ lacht Christina Pieper. Den würde ich mir auch wünschen, wenn ich bei diesen sommerlichen Temperaturen auf dem Dach arbeiten müsste.

Etwas weiter hinten, zwischen den Bäumen, gibt es ein kleines Häuschen. Das wurde komplett als Eigenbau erstellt. An dem, so erklären mir die Piepers, üben die Auszubildenden bestimmt Fähigkeiten und Techniken. Und der Gemüsegarten dahinter? Ist das Steckenpferd der Chefin.

Ein guter Draht zur Berufsschule, flache Hierarchien und Tariflohn sind wichtig

Neben dem familiären Flair und dem Engagement für ein tolles Betriebsklima gibt es handfeste Rahmenbedingungen im Betrieb, die den Auszubildenden offensichtlich gefallen.

„Wir sind viel im Landkreis tätig, aber auch außerhalb unterwegs und bei uns arbeiten die Auszubildenden gleich richtig mit“, zählt Pieper auf, dessen Unternehmen sich vor allem auf Flachdächer spezialisiert hat. „Es reicht nicht, wenn die Azubis hinten im Auto sitzen und dann Sachen auf die Baustelle tragen“

Ein guter Draht zur Berufsschule in Nienburg sei ihnen wichtig. Man braucht dort Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner, die auf die Bedarfe der Betriebe eingehen und zum Beispiel die Berufsschultage so verteilen, dass nicht die Hälfte der Azubis an einigen Tagen im Betrieb fehlen.

Der jetzige Ansprechpartner sei auch schon sein Lehrer während der Ausbildung gewesen, erzählt Pieper und man bekäme eben auch die eine oder andere Empfehlung aus den Berufseinstiegsklassen. Die Schulnoten seien nicht so ausschlaggebend, die Motivation der jungen Menschen zähle. „Wir achten allerdings schon darauf, dass die Bewerber nicht allzu viele Fehltage im Zeugnis haben.“ Man müsse sich schließlich in den Teams aufeinander verlassen können und vor allem unentschuldigtes Fehlen sei kein gutes Zeichen.

Und schließlich motivieren die jungen Unternehmer ihre Mitarbeitenden auch finanziell. Tariflohn sei von Beginn an bei ihnen selbstverständlich gewesen, es gibt eine Unfallversicherung und Zusatzrente.

Wie sie die Situation der Rahmenbedingen in der Baubranche bewerten, möchte ich gerne wissen und Christina und Manuel Pieper bestätigen mir, was ich überall höre- vor allem im Einfamilienhausbau gehen die Aufträge zurück. „Das betrifft uns zum Glück nicht so sehr, aber man merkt deutlich die steigenden Kosten und dass das Material knapper wird“.

Bei der Sanierung von Flachdächern an öffentlichen Gebäuden sei noch einiges zu tun.

Der Sanierungsschlendrian an öffentlichen Gebäuden hat deutliche Spuren hinterlassen und auch die klimagerechte Sanierung wird hoffentlich noch viele Jahre dafür sorgen, dass unsere Handwerksbetriebe gut durch die Krise kommen.

Wer sich sich gerne einen Eindruck des Unternehmens machen und wissen möchte, was am Betrieb der Piepers zum besonderen Charme und darum wahrscheinlich auch zur Attraktivität für junge Menschen beiträgt, der sollte sich auch unbedingt mal die Social Media Präsenz ansehen:

Unter https://www.facebook.com/PieperBedachungenGmbH berichten vor allem die Teams von ihrer Arbeit und dem Spaß, den sie daran haben

Ich bedanke mich ganz herzlich bei Christina und Manuel Pieper für das aufschlussreiche und interessante Gespräch und möchte im nächsten Teil meiner kleinen „Für das Handwerk begeistern“-Tour ein Gespräch mit dem Obermeister der Innung und mit den Verantwortlichen der Kammern führen, um zu erfahren, wo ich als Landespolitiker unterstützen kann und wo es klemmt.

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