Ein „BÄM“ für die Jugendarbeit

Politiker*innen-Tour im Rahmen der Kampagne zur Stärkung der Offenen Jugendarbeit 2.0

Heute bin ich Teil der Politiker:innen-Tour des Paritätischen Jugendwerks geworden. Seit dem Frühjahr engagiert sich das Jugendwerk für die Wertschätzung gegenüber den Akteur*innen in der Jugendarbeit und macht sich für eine sichere Finanzierung von Jugendarbeit stark.

„Wir wollen mit unserer BÄM-Kampagne die Sichtbarkeit von Jugendarbeit erhöhen“, erklärt mir heute Natascha Samp, die Jugendbildungsreferentin des Jugendwerks bei einem Treffen im Sprotte, denn eine der beteiligten Einrichtungen, das Sprotte-Begegnungszentrum, liegt in meinem Heimatwahlkreis.

Tamara Ritter, die Vorsitzende des Sprotte-Vereins ist auch im Vorstand des Paritätischen Jugendwerks engagiert und hatte heute in das schöne Begegnungszentrum der Nienburger Lehmwandlung eingeladen, um die Kampagne vorzustellen und als eine der 12 aktiven Einrichtungen für die Kampagne zu werben.

Im Mittelpunkt des Treffens, an dem neben mir auch Natascha Samp, die Jugendbildungsreferentin des Paritischen Jugendwerks, Jugendliche aus den Projekten der Jugendarbeit im Sprotte und Mitarbeitende teilgenommen haben, stand der Austausch über gute Jugendarbeit und die Wertschätzung, die man dieser Arbeit entgegen bringen sollte.

„Wir kämpfen für etwas, das sich lohnt“ betont Samp, die mit der Politiker*innen-Tour nicht nur die Sichtbarkeit von Jugendarbeit erhöhen möchte, sondern sich auch dafür engagiert, dass junge Menschen mehr als Scheinteilhabe erfahren und Jugendarbeit dauerhaft verankert wird.

Gute Öffentlichkeitsarbeit mit originellen Elementen, die Auge und Ohr erreichen, wie der extra für die Kampagne entstandenen BÄM-Song oder eben die Politiker*innen-Tour sollen das wichtige Thema Jugendarbeit mehr in den Vordergrund stellen.

Wir diskutieren gemeinsam über sinnvolle Rahmenbedingungen und bessere Möglichkeiten der Teilhabe, ich höre aufmerksam zu, was die Jugendlichen über ihre Erfahrungen berichten und staune über das, was der Sprotte e.V. zu diesen Themen einbringt:

Neben den Möglichkeiten das Haus selbstverantwortlich und zu allen Tageszeiten zu nutzen hat man im Sprotte die Mitarbeitenden Büros neu organisiert, um Platz zu machen für ein Jugendbüro. „Es ist wichtig, dass Jugendliche nicht nur Platz und Raum finden, um sich miteinander zu treffen, sie brauchen auch Platz und Infrastruktur, um sich zu engagieren“, erklärt mir Tamara Ritter. Mit Fördermitteln des Paritätischen Jugendwerkes habe man für das neue Jugendbüro Möbel, PCs und Drucker anschaffen können, die die jungen Menschen nutzen können. „Und zwar ohne zu fragen!“ betont die Sprotte-Vorsitzende. Die Erwartungen an Jugendliche und ihr Engagement sei hoch, aber die Ausstattung, die man jedem Erwachsenen zugestehen würde, die werde nicht automatisch mitgeliefert. „So gelingt es immer wieder, engagierte Jugendliche zu demotivieren“. Und ich erinnere mich an meine eigene Jugendzeit und den vergeblichen Versuch, in meiner Heimatgemeinde einen solchen Platz zu schaffen…

Dass die Jugendhäuser oft nicht so eingerichtet und nutzbar sind, wie es sich Jugendliche wünschen würden, das bestätigen auch die Jugendlichen, die sich an der Diskussion beteiligen und Natascha Samp ergänzt, man wolle sich als Jugendlicher nicht die Räume mit Grundschulkindern teilen.

Was ich tun kann, um die Kampagne zu unterstützen, möchte ich wissen? Und bekomme gleich einen ganzen Stapel Flyer überreicht. „Werben Sie für unsere Kampagne!“ Ermutigt mich die leidenschaftliche Jugendbildungsreferentin. Das mache ich sehr gerne und freue mich auf unser nächstes Treffen, spätestens im Oktober in Berlin. Dann nämlich möchte Natascha Samp gemeinsam mit den anderen Engagierten die Kampagne 3.0 starten und von der Landes- auf die Bundesebene wechseln.

Alle Infos zum Paritätischen Jugendwerk und zur BÄM-Kampagne gibt es unter https://www.paritaetisches-jugendwerk.de/