Die Zukunft der Pflege gestalten
In dieser Woche habe ich gemeinsam mit unserem Bundestagsabgeordneten Axel Knoerig einen Besuch bei Raiffeisen Agil in Leese gemacht. Einst als Landhandel und Pionier in der Kompostierung gestartet, zählt der Betrieb mittlerweile zu einem der weltweiten größten Händler von Holzpellets – und hat sich mit der Familienbetreuung ein weiteres großes Dienstleistungs-Standbein aufgebaut.
Im Mittelpunkt unseres Austauschs stand insbesondere die 24-Stunden-Pflege. Seit einem Urteil des Bundesarbeitsgerichts 2021 gilt der Mindestlohn in diesem Bereich auch für Bereitschaftsdienste, was hochgerechnet auf einen Monat mehr als 9000 Euro an Entgelt für die Betreuungskräfte bedeutet. Das ist unbezahlbar für die Menschen, deren Angehörige zu Hause gepflegt werden. Selbst Baukastenkonzepte wie von Caritas sind für viele private Haushalte nicht finanzierbar, obwohl sie innovativ und gut sind.
Raiffeisen Chefin Britta Ronnenberg und ihre für den Pflegebereich zuständige Mitarbeiterin Ewelina Tegtmeier brauchen klare Richtlinien und wünschen sich deshalb „politischen Leitplanken“, die sowohl den Bedürfnissen der Pflegekräfte wie auch der Angehörigen der Pflegebedürftigen gerecht werden.
Die Ampel hat die 24-Stunden-Pflege zwar im Koalitionsvertrag stehen, angegangen worden ist das Thema von der Regierung aber bislang nicht.
MdB Axel Knoerig engagiert sich seit langem als Vorsitzender der Arbeitnehmergruppe der Union dafür, dass ein tragfähiges Modell für die 24-Stunden-Betreuung entwickelt wird, welches die Situation für die Betreuungskräfte verbessert und die Qualität der Betreuung sicherstellt. Die arbeitsrechtlichen Hürden müssen übersprungen werden und wir müssen mit Blick auf den Einklang von Mindestlohn und Bereitschaftszeiten Ausnahmeregelungen erörtern.
Der Einsatz unseres Leeser Unternehmens ist nicht hoch genug zu würdigen. Die Möglichkeit, zuhause im Alter gut versorgt zu werden ist vor allem bei uns im ländlichen Raum von enormer Bedeutung.
Mit (v.l.) Christine Wieking, MdB Axel Knoerig, Frank Schmädeke, Ewelina Tegtmeier und Britta Ronnenberg.
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