Der Wolf muss ins Jagdrecht
Nach einem sehr konstruktiven Treffen mit Vertreterinnen und Vertretern der Pferdesport-und Zuchtverbände aus den von Wolfsrissen betroffenen Gebieten gestern, an dem auch meine Landtagskollgin Gudrun Pieper aus dem Heidekreis und mein Landtagskollege Karsten Heineking teilgenommen haben, habe ich die „noch warmen“ Informationen und Stimmungsbilder mit in die Fraktionssitzung nach Hannover genommen und dort vehement gefordert, dem Zaudern und Zögern ein Ende zu bereiten und den Wolf ins Jagdrecht aufzunehmen, um ein vernünftiges und wirksames Wolfsmanagement für Niedersachsen zu entwicklen.
Bereits vor einer Woche gingen diese Informationen an unsere Europa-Abgeordnete nach Brüssel, wo MdEU Lena Duepont umgehend die Niedersächsischen Probleme zum Thema machen konnte. Im EU Landwirtschaftsausschuss hat sie den zuständigen Umweltkommissar Virginijus Sinkevicius u.a. auf die aktuellen Pferderiss in LK Nienburg hingewiesen und gefragt, welche Maßnahmen die Kommission unternimmt, um immaterielle und materielle Schäden von der Weidewirtschaft und der ländlichen
Bevölkerung abzuwenden. Herzlichen Dank dafür!
Hier ist der dazugehörige Link:
Kein Nutztierhalter will Wolfsfutter züchten und für den Wolf auf die Weide stellen, wir alle wollen unsere Kultur- und Naturlandschaften erhalten und diese nicht durch wolfsabweisende Zäune verbarrikadieren. Dazu gehört, auch das wissen alle, ein effektives Wolfsmanagement, um für die Zukunft ein von allen akzeptiertes Nebeneinander von Mensch und Wolf zu ermöglichen.
Wer, wenn nicht unsere Jäger sind in der Lage, diese „Hege und Pflege“ im Dienste der Allgemeinheit zu übernehmen? Fuchs und Wildschwein sind im Jagdrecht auch nicht ausgerottet worden.
Ich setze mich auf allen politischen Ebenen dafür ein, dass auch der Wolf ins Jagdrecht überführt wird. Dafür müssen wir Rechtssicherheit für die Jagdausübungsberechtigten schaffen und die Haftung für Schäden durch den Wolf durch das Land sicherstellen.
Gegenüber der EU gilt es nachzuweisen, dass der Wolf bei uns bereits den „ guten Erhaltungszustand“ erreicht Hat, der notwendig ist, um gemäß der FFH-Richtlinie der EU die Möglichkeit zu eröffnen, den bis dato streng geschützten Wolf managen zu dürfen.
Hierfür stehe ich in ständigem Austausch mit Lena Duepont, meiner Ansprechpartnerin im EU-Parlament, die ich u.a. über aktuelle Vorfälle im Bereich des Rodewalder Rudels informiere und darauf hinweise, dass dringender Handlungsbedarf geboten ist.
Es ist mir wichtig, auch die CDU-Landtagsfraktion Gleichzeitig in Hannover regelmäßig Zu informieren, die zuständigen Fachausschüsse und das Parlament über die Geschehnisse vor Ort zu unterrichten und über die Forderungen aus unserer Region zu sprechen,.
Nach dem intensiven internen Austausch der Pferdezucht- und Reitverbände der Landkreise Nienburg, Diepholz und Heidekreis darüber, welche Forderungen und Erwartungen die betroffenen Weidetierhalter an die Politik haben, nutzen wir das Treffen in meinem Heimatwahlkreis auch dazu, mit der Presse aus Nienburg und Walsrode zu sprechen.
Eine zentrale Forderung aus diesem Gespräch, bei dem auch Landvolk-Vize Jörn Ehlers anwesend war, lautet: Der Wolf gehört ins Jagdrecht, Die anstehenden Jagdrechtsreformen auf Bundes- und Landesebene bieten hierfür die Gelegenheit.
„Wir müssen fokussieren, was wir tun können.!“ vertrat Ehlers engagiert. Aktuell sei unsere Chance das Jagdrecht! Wir fordern ein, dort zu ändern, was notwendig ist, um ein vernünftiges Wolfsmangemeint einzuführen. Die Jagdrechtsnovelle ist in Arbeit, aber man sagt, der politische Wille sei nicht da? Dabei hat Ministerin Otte-Kinast klar formuliert, dass sie den Wolf in das Jagdrecht aufnehmen möchte. Damit würde auch die Zuständigkeit zum Landwirtschaftsministerium wechseln.
So, wie es im Moment ist, ist die Verunsicherung bei den Jägern groß. Ich denke, dass sich auch die Jägerschaft, mit der wir gemeinsam das Wolfsmangement umsetzen müssen, beim Landwirtschaftsministerium besser aufgehoben fühlt, wenn die Rahmenbedingungen bezüglich Haftung und Rechtssicherheit geklärt werden können. Das Jagdrecht ist mir eine Herzensangelegenheit und die aktuelle Novelle zwar keine sofortige Lösung, aber eine große Chance!
Jörn Ehlers, Vize-Präsident Niedersächsisches Landvolk
Im Gespräch erinnerte MdL Karsten Heineking auch daran, dass man sich bereits seit 2010 mit der Wolfpopulation beschäftige. Derzeit hätte der Präsident der Landesjägerschaft die Prognose der heutigen Situation aufgezeigt. Seit dem sei viel Zeit vergangen, betonte mein Landtagskollege, und man habe viel gestritten und wenig erreicht.
Umso wichtiger ist es nun, die berechtigten Forderungen der Betroffenen aufzunehmen und endlich umzusetzen. Ich setze mich vehement dafür ein, dass wir uns deutlich zum Jagdrecht positionieren. Wohl wissend, dasS wir vor der aktiven Regulierung des Wolfes die Rahmenbedingungen klären müssen.