„Demokratie gibt es nicht zum Nulltarif“

15. Mai 2024

Volkshochschulen Niedersachsens fordern vor dem Landtag angemessene Finanzierung

Eine eindrucksvolle Demonstration fand heute vor dem Niedersächsischen Landtag statt, organisiert von den Volkshochschulen (VHS) des Landes. Unter dem Leitspruch „Demokratie ist nicht umsonst zu haben“ versammelten sich zahlreiche Lehrkräfte, Studierende und Unterstützer, um auf die finanziellen Herausforderungen und die Bedeutung der Erwachsenenbildung für die Demokratie aufmerksam zu machen.

Die VHS-Vertreterinnen und betonten, dass die bevorstehenden Europawahlen und die lokalen Wahlen in Niedersachsen eine kritische Zeit für die Demokratie darstellen. Sie äußerten ihre Besorgnis über die zunehmenden rechtspopulistischen Tendenzen, die steigenden Migrantenzahlen und die sozial-ökologischen Herausforderungen, die die Gesellschaft und das Bildungssystem vor neue Aufgaben stellen.

„Unsere Volkshochschulen sind Orte des offenen Diskurses und leisten einen wesentlichen Beitrag zur Demokratiebildung“, erklärte ein Sprecher der VHS. „Mit unseren Bildungsangeboten befähigen wir Menschen zur aktiven Teilnahme am politischen und gesellschaftlichen Leben. Doch ohne angemessene finanzielle Unterstützung steht die Zukunft dieser wichtigen Arbeit auf dem Spiel.“

Die Demonstranten forderten die Landesregierung auf, die Finanzierung der Erwachsenenbildung zu erhöhen, um die Angebote im Bereich des Zweiten Bildungswegs und der Politischen Bildung aufrechtzuerhalten. Sie wiesen darauf hin, dass trotz Erhöhungen des Bildungshaushalts in der Vergangenheit, die Finanzhilfe für die Erwachsenenbildung nicht entsprechend angepasst wurde.

„Wir stehen mit dem Rücken zur Wand“, sagte ein anderer Redner. „Ohne eine auskömmliche Finanzierung müssen wir uns von Bildungsangeboten verabschieden, die für die Daseinsvorsorge essentiell sind. Wir appellieren an die Abgeordneten, sich an unsere Seite zu stellen und die Erwachsenenbildung in Niedersachsen zu unterstützen.“

Die VHS-Vertreter hatten angekündigt, dass sie während des Mai-Plenums am Mittwoch, den 15. Mai um 12.30 Uhr, eine sichtbare Demonstration für eine angemessene Finanzierung durchführen würden. Sie riefen die Abgeordneten dazu auf, ihre Mittagspause zu nutzen, um sich der Demonstration anzuschließen und ihre Unterstützung zu zeigen.

Dieser Aufforderung sind die Abgeordneten der CDU-Fraktion gerne nachgenommen. Unmittelbar vorher hatte der CDU-Abgeordnete Lukas Reinken den CDU-Antrag zur besseren Erwachsenenbildung eingebracht. Gemeinsam mit seinem Kollegen Dr. Frank Schmädeke mischte sich Reinken darum über Mittag unter die Demonstrierenden.

Die Volkshochschulen vertrauen auf die Zusagen der aktuellen Landesregierung und hoffen auf eine positive Entwicklung im Landeshaushalt 2025 und darüber hinaus.

“Die Erwachsenenbildung braucht Verlässlichkeit und nicht die ewige „politische Liste“

Dr. Frank Schmädeke

“Die Erwachsenenbildung braucht Verlässlichkeit und nicht die ewige „politische Liste““, so Schmädeke. „Um die wachsenden Aufgaben der Volkshochschulen schultern zu können, muss Geld in die Hand genommen werden, um gutes Personal für die wichtigen Aufgaben gewinnen und auch halten zu können. Das können die Landkreise alleine nicht schaffen“.

Besonders gefreut hat sich der Nienburger Landtagsabgeordnete, unter den Demonstrierenden auch Berbel Unruh, die ehemalige Leiterin der Loccumer HVHS zu treffen. Unruh ist heute Direktorin des Landesverbandes der niedersächsischen Volkshochschulen.

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