Dank DigitalPakt gut gerüstet für den Unterricht aus der Ferne-die Schulen Rahn

Aus der Krise neue Fähigkeiten entwickeln- Besuch bei den Schulen Rahn

19. Mai 2020


Die Probleme der großen Bildungseinrichtung sind in aller Munde. Es vergeht kaum ein Tag, an dem wir nicht mit Schulleitern oder Eltern im Gespräch sind oder versuchen, in Hannover auf Lösungen zu drängen, damit alle unsere Kinder bald wieder unterrichtet werden können. Da fragt man sich aber auch, wie es eigentlich den kleineren Schulen in freier Trägerschaft in diesen Tagen ergeht?
Gemeinsam mit meinem Landtagskollegen Karsten Heineking stattete ich darum in der letzten Woche den Nienburger Schulen Rahn einen Besuch ab, um mich von Schulleiter Sebastian Sonntag und seiner Stellvertreterin Dr. Andrea Butt über die „Rahn Schule in Zeiten von Corona“ zu informieren.
„Wir haben zunächst über drei Wochen die Aufgaben an unsere Schülerinnen und Schüler versendet, dann gab es die erste Videokonferenz und seitdem nutzen wir intensiv alle Möglichkeiten, die uns IServ bietet, um mit unseren „Home-Schülern“ in Kontakt zu bleiben!“ berichtet Sebastian Sonntag. Die Schule hatte längst damit begonnen, Konzepte zu suchen und war bereits mit den Schülern der Fachoberschule und der Realschule online verbunden, als aus dem Kultusministerium das „Homeschooling“ als Alternative zum Präsenzunterricht angeordnet wurde. „Unser engagiertes Kollegium hat gemeinsam ein Konzept erarbeitet und Strukturen festgelegt, einen neuen Stundenplan erstellt und so die Unterrichtsversorgung schnell wieder sichergestellt“.
Dank des Zuschusses aus dem DigitalPakt-Programm des Bundes konnte die Schule zudem weitere Tablets anschaffen und 40 der 84 Geräte an die Schülerinnen und Schüler kostenfrei verleihen, um sicherzustellen, dass alle am Unterricht teilnehmen können. Der beginnt täglich Über die Ferne um 8 Uhr. „Wir erreichen fast alle, nur zwei Schüler, die in ländlichen Gebieten wohnen, haben keinen ausreichenden Zugang zum Internet, bekommen ihre Aufgaben aber auf anderem Weg“.
Die erste gemeinsame Videokonferenz war für alle ein besonderes Erlebnis, berichtet Dr. Andrea Butt. „Nach der langen Zeit, die wir uns alle nicht gesehen haben, war die Freude groß“. Die verschiedenen Tools ermöglichen, dass während des „Home-Schooling“ auch die Lehrkräfte live zu erreichen sind.

Die Corona-Pandemie hat die Digitalisierung bei uns enorm beschleunigt“

Schulleiter Sebastian Sonntag


„Schüler und Lehrer mussten sich innerhalb weniger Tage mit dem neuen Medium vertraut machen und es war ein Glück, dass die Schule bereits vor der Förderung aus dem eigenen Budget jeweils einen Klassensatz Tablets und auch einige PCs für die Real- und Fachoberschule angeschafft hatte. Dass die Schule den Schülern die Endgeräte kostenlos zur Verfügung stellt, versteht sich für Sebastian Sonntag von selbst. „Wir wollen die Schule sein, die jedem einen Chance gibt.“ 20% der Kinder und Jugendlichen besuchen die Schule mit einem Stipendium und schließlich wolle man als Schule auch erreichen, dass die Kinder digital lernen. Seine Stellvertreterin betont, dass es unabhängig von dieser Sondersituation in der Pandemie wichtig sei, sich frühzeitig auf diese Medien einzustellen, denn in der Zukunft werde das digitale Knowhow immer wichtiger werden.
„Es werde in der Rückschau auch Vorteile durch die Pandemie geben und der Push für die Digitalisierung sei sicherlich einer,“ stellt Karsten Heineking fest. Ob sie als Schule auch Positives aus dieser Situation mitnehmen können, möchten wir wissen?

Und Sebastian Sonntag bestätigt das. „Wir werden unsere neuen 5ten Klassen gleich mit einer Stunde Informatik ausstatten. Gesetzt den Fall, dass wir wegen einer zweiten Corona-Welle noch mal zurückmüssen, dann sind wir noch besser darauf vorbereitet. Und Andrea Butt ergänzt, man würde viele Module aus Iserv weiterverwenden und so den Unterricht insgesamt noch verbessern können. Das digitale Beschulen zuhause habe im Moment den Vorteil, alle Schüler gleichzeitig zu erreichen. Wenn nun mehr und mehr der Präsenzunterricht wieder aufgenommen werde, sei es im Wechsel immer die Hälfte. „Die erforderlichen 1,5 Meter Abstand können wir in unseren Räumen gut einhalten und wir freuen uns darauf, dass es wieder etwas munterer im Haus zugehen wird“, ist sich die Schulleitung einig.

Schön, mal zu hören, dass etwas funktioniert!. Bei der notwendig distanzierten Verabschiedung im Garten der Schule stellt Karsten Heineking abschließend fest: „Abstand ist der Trumpf, um die Krankheit zu besiegen!“

Wir wünschen der Schule weiterhin viel Erfolg auf ihrem Weg!

Mit Abstand im Austausch- (v.li) Frank Schmädeke, Karsten Heineking, Sebastian Sonntag und Andrea Butt.

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