Wolfsschutz in Niedersachsen: Sachliche Einordnung statt ideologischer Debatte

31. Juli 2025

Die Diskussion um den Schutzstatus des Wolfs ist in den letzten Jahren zunehmend emotional geführt worden – häufig zum Nachteil der betroffenen Menschen im ländlichen Raum. Nun hat die Bundesregierung ihren aktuellen Habitat-Zustandsbericht an die EU-Kommission übermittelt.

Erstmals wird dabei für den Nordwesten Deutschlands, zu dem große Teile Niedersachsens zählen, ein „günstiger Erhaltungszustand“ des Wolfs bestätigt.

Diese Entscheidung ist ein wichtiger Schritt – nicht nur für die Naturschutzpolitik, sondern vor allem für unsere Weidetierhalterinnen und -halter, die in den vergangenen Jahren durch die zunehmende Ausbreitung der Wolfspopulation massiv unter Druck geraten sind.

Hinter der Einigung steckt ein komplexes europäisches Verfahren. Die EU fordert eine differenzierte Bewertung der Artenschutzlage anhand von vier Parametern: Verbreitungsgebiet, Populationsgröße, Habitatqualität und Zukunftsaussichten. Diese Kriterien müssen zudem separat für verschiedene biogeografische Regionen Europas bewertet werden. Für Deutschland relevant sind insbesondere die atlantische und die kontinentale Region. Während für erstere – also auch für Niedersachsen – ein guter Zustand nun anerkannt wird, bleibt der Status für die kontinentale Region vorerst unbestimmt.

Ich begrüße ausdrücklich, dass sich die Bundesregierung an wissenschaftlichen Daten orientiert hat und nicht an ideologischen Vorgaben. Eine pauschale Einschätzung für das gesamte Bundesgebiet wäre realitätsfern gewesen und hätte die Glaubwürdigkeit gegenüber der EU untergraben.

Jetzt ist der Bund gefordert, diese neue Grundlage zügig in praktikables Recht zu überführen. Die geplante Herabstufung des Schutzstatus auf europäischer Ebene muss auch in Deutschland konsequent umgesetzt werden. Dazu gehören Anpassungen im Bundesjagdgesetz und im Naturschutzrecht – mit dem Ziel, klare und rechtssichere Regeln für die Entnahme von Wölfen in Problemregionen zu schaffen.

Als CDU-Landtagsabgeordneter setze ich mich seit Jahren dafür ein, den Artenschutz mit den berechtigten Interessen unserer Landwirtschaft und des ländlichen Raums in Einklang zu bringen. Der jetzige Bericht ist ein Schritt in die richtige Richtung. Entscheidend ist aber, dass daraus konkrete Verbesserungen für die Praxis folgen – insbesondere beim Herdenschutz und bei der Unterstützung unserer Tierhalterinnen und Tierhalter.

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